Marketingblatt

10 Fragen an einen SEO-Experten: Was für SEO 2026 wichtig wird

Geschrieben von David Koehler | 19. November 2025 15:00:00 Z

Die Spielregeln in der Suche ändern sich gerade grundlegend: AI Overviews, verändertes Klickverhalten, neue Wettbewerber um Aufmerksamkeit. Viele KMU fragen sich: Worauf sollen wir jetzt wirklich setzen? Unser SEO-Experte David Köhler gibt klare Antworten und zeigt, was 2026 entscheidend für Sichtbarkeit sein wird.

1. Wie bist du ursprünglich in die Welt der Suchmaschinenoptimierung eingestiegen?

Ich habe mich schon immer für Marketing interessiert. So richtig los ging es aber bei einem Praktikum in einer Marketingagentur in Süfafrika. Das ist mittlerweile über fünf Jahre her. Dort konnte ich direkt mit ganz verschiedenen Unternehmen arbeiten und habe schnell gemerkt, wie spannend ich das finde.

Vor allem SEO hat mich da gepackt, weil es nicht nur ums Schreiben oder Gestalten ging, sondern auch ums Verstehen. Wie sucht jemand? Warum klickt er auf genau dieses Ergebnis? Und wie schafft man es, in dem ganzen Wettbewerb sichtbar zu werden? Das hat bei mir den Funken ausgelöst. Seitdem ist SEO ein fester Teil meines Alltags.

2. Welche Aspekte von SEO faszinieren dich persönlich am meisten?

Puh, da weiss ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Ehrlich gesagt sind das ziemlich viele Dinge. Ich mag vor allem diesen Mix aus strategischem und analytischem Denken. Kein Projekt ist wie das andere. Jede Website bringt ihre eigenen Herausforderungen mit, jede Branche tickt ein bisschen anders und genau das macht es für mich spannend.

Besonders merkt man das, wenn man mit komplexeren Branchen zu tun hat, zum Beispiel in der Gesundheitsbranche oder im Glücksspielbereich, wo vieles stark reguliert ist. Da reicht es nicht, Standardlösungen anzuwenden, man muss sich wirklich reindenken.

Und was für mich persönlich auch ganz gut passt, Ich bin leidenschaftlicher Schachspieler und sehe da viele Parallelen. Es geht um Muster, um langfristiges Denken, um das Erkennen von Möglichkeiten und genau das gefällt mir auch an SEO.

Was ich auch spannend finde, SEO verändert sich ständig. Techniken, die vor 5-10 Jahren funktioniert haben, haben vielleicht heute gar keine Wirkung mehr. Die Suchmaschinen entwickeln sich weiter, die Nutzer auch, und man selbst muss da natürlich mithalten. Es gibt keinen Stillstand. Man lernt ständig dazu.

3. Wie sieht dein typischer Arbeitstag bei W4 aus, wenn du an SEO-Projekten arbeitest?

Das ist ehrlich gesagt eine der Sachen, die ich an der Arbeit bei W4 echt schätze. Es gibt eigentlich keinen typischen Tag. Mal arbeite ich an einer Keyword-Recherche, mal bereite ich eine Kundenpräsentation vor, mal geht es eher um Strategie und Roadmaps.

SEO ist bei uns auch nicht komplett isoliert. Es greift oft in andere Bereiche rein. Zum Beispiel bin ich auch viel mit HubSpot-Themen beschäftigt oder unterstütze in der Content-Strategie. Es hängt also total vom Projekt ab, woran ich gerade arbeite.

Genau das macht es für mich spannend. Man muss flexibel bleiben, kann sich aber gleichzeitig fachlich immer weiterentwickeln.

4. Was war bisher das anspruchsvollste SEO-Projekt und was hast du daraus gelernt?

Eines der anspruchsvollsten, aber gleichzeitig auch spannendsten Projekte war die Zusammenarbeit mit einem Zahnarzt aus North Hollywood. Die Seite war kurz vorher von einer anderen Agentur migriert worden. Dabei ist leider ziemlich viel schiefgelaufen. Es gab massive Einbrüche beim Traffic und bei den Conversions.

Besonders herausfordernd war, dass viele wichtige Daten einfach nicht vorhanden waren. Weder Google Analytics noch die Search Console waren richtig eingerichtet. Es war kaum nachvollziehbar, was bei der Migration eigentlich genau passiert war.

Ich musste also mit einigen Workarounds arbeiten. Zum Beispiel mit der Wayback Machine, um zu sehen, wie die Seite vorher aussah, und mit Tools wie Ahrefs, um Veränderungen im Backlinkprofil oder Sichtbarkeitsverluste zu analysieren.

Am Ende konnten wir die grössten Fehler identifizieren und eine saubere Strategie aufsetzen. Nach zwei Monaten hat sich das deutlich im Traffic und in den Leads gezeigt. Das Projekt hat mir nochmal vor Augen geführt, wie wichtig sauberes Tracking und eine strukturierte Herangehensweise sind. Besonders dann, wenn man quasi im Dunkeln startet.

5. Welche typischen SEO-Fehler begegnen dir bei neuen Kundinnen und Kunden immer wieder?

Ein Fehler, der mir wirklich oft begegnet, viele Unternehmen haben eine sehr schön designte Website. Technisch gut gebaut, optisch stark. Aber die Inhalte treffen überhaupt nicht das, wie ihre Zielgruppe eigentlich sucht.

Ein konkretes Beispiel, Ich hatte vor Kurzem ein Projekt mit einem Unternehmen aus der Maschinenteile-Branche. Die Website war gut gemacht, die Texte klangen professionell. Aber kein einziges der Keywords, nach denen potenzielle Kunden wirklich gesucht haben, kam auf der Seite vor.

Es geht letztlich darum, die Sprache der Zielgruppe zu sprechen. Nicht das, was intern im Unternehmen verwendet wird, sondern das, was potenzielle Kunden wirklich eingeben. Genau das fehlt auf vielen Seiten.

Und oft kommt noch ein weiterer Irrtum hinzu. Viele glauben, SEO bedeute einfach, ein paar Keywords auf der Website zu verteilen und schon landet man in wenigen Tagen auf Seite 1 bei Google. So funktioniert es natürlich nicht. Gute Rankings entstehen durch eine klare Strategie, relevante Inhalte und kontinuierliche Optimierung..

6. Welche Rolle spielen EEAT, strukturierte Daten und Content-Strategie in deiner SEO-Arbeit?

Eine ziemlich grosse. Gerade wenn man sich anschaut, wie sich die Suche entwickelt, nicht nur klassisch bei Google, sondern auch in Richtung AI Overviews oder semantisch stärkerer Ergebnisse, dann merkt man schnell, ohne saubere Struktur, ohne Expertise-Signale und ohne eine klare Content-Strategie funktioniert heute kaum noch etwas.

EEAT ist für mich kein Google-Wort, sondern ein ganz praktischer Rahmen. Wer spricht auf der Seite? Warum kann man dieser Quelle vertrauen? Welche Erfahrung steckt dahinter? Das sind alles Fragen, die Suchmaschinen und übrigens auch Nutzerinnen und Nutzer beantwortet haben wollen.

Strukturierte Daten helfen dabei enorm. Sie sind quasi die Übersetzung für Maschinen. Zum Beispiel, das hier ein Arzt ist. Das ist sein Fachgebiet. Das hier ist eine Bewertung. Wenn man das richtig einsetzt, kann man sehr elegant zusätzliche Sichtbarkeit oder Vertrauen aufbauen. Auch ausserhalb der klassischen Suchergebnisse.

Aber all das bringt nichts ohne eine durchdachte Content-Strategie. Wen will ich erreichen? Mit welchen Inhalten? An welcher Stelle im Entscheidungsprozess? Wenn das inhaltlich gut passt und die Technik nicht im Weg steht, hat man schon mal eine echt solide Grundlage, um dauerhaft gefunden zu werden.

7. Wie veränderst du deine SEO-Strategien angesichts neuer Entwicklungen wie AI Overviews oder Google SGE?

Das ist ein sehr spannendes Thema. Ich finde, es tauchen gerade extrem viele neue Begriffe auf. Aber am Ende basiert vieles immer noch auf den klassischen SEO-Grundlagen.

Natürlich gibt es Prioritäten, die sich verschieben. Zum Beispiel spielt Struktur eine grössere Rolle, wenn man für AI sichtbar sein will. Auch Brand Mentions auf anderen Seiten sind wichtiger geworden. Aber ganz ehrlich, wer saubere Onpage-Optimierung macht, technische Basics im Griff hat und wirklich relevanten Content liefert, ist schon ziemlich gut aufgestellt.

Was sich aber definitiv verändert hat, ist der technische Anspruch. Es wird immer wichtiger, dass Maschinen Inhalte möglichst einfach erfassen können. Also kein überladenes JavaScript, klare Strukturen, verständliche Einzelteile. Die Seite sollte nicht nur für Nutzer, sondern auch für Maschinen lesbar sein. 

Kurz gesagt, wer seine SEO-Hausaufgaben gut macht, ist schon auf einem guten Weg.

8. Welche Tools oder Methoden nutzt du täglich und warum?

Es gibt ein paar Tools, die gehören für mich einfach zum SEO-Alltag. Zum einen natürlich die Klassiker wie Ahrefs oder Semrush. Damit analysiere ich Keywords, Wettbewerber und bekomme ein gutes Gefühl für das Suchverhalten.

Dann nutze ich Tools für den technischen Überblick. Zum Beispiel Screaming Frog oder Sitebulb. Damit sehe ich schnell, ob es technische Probleme auf der Seite gibt, etwa bei Weiterleitungen, interner Verlinkung oder der Indexierung.

Und was auf keinen Fall fehlen darf, Google Search Console und Google Analytics. Das sind absolute Basics. Damit sehe ich, wie viel organischer Traffic kommt, über welche Seiten, welche Keywords. Und mit Analytics kann ich das Nutzerverhalten auf der Seite besser verstehen.

Dazu kommen noch viele kleinere Tools. Chrome Extensions, kleinere Analyseskripte oder auch eigene kleine Automatisierungen.

9. Was empfiehlst du mittelständischen Unternehmen, die langfristig bei Google sichtbar bleiben wollen?

Das Erste, was ich eigentlich immer empfehle: Versucht eure Zielgruppe wirklich zu verstehen, und zwar so genau wie möglich. Welche Probleme haben sie? Was wollen sie erreichen? Wie suchen sie? Wie verhalten sie sich online? Je besser man das versteht, desto gezielter kann man Inhalte erstellen, Produkte präsentieren und die gesamte Kommunikation ausrichten.

Dann empfehle ich, die Website strukturell möglichst logisch und einfach aufzubauen. Sowohl technisch als auch inhaltlich. Das fängt bei einer sauberen URL-Struktur an und geht bis zur Minimierung von JavaScript und einer guten internen Verlinkung. Suchmaschinen und auch AI-Systeme müssen die Seite leicht erfassen und verstehen können. Je weniger Hürden, desto besser.

Und drittens: Lernen. Ich empfehle jedem Business-Owner, sich ein gewisses SEO-Grundverständnis aufzubauen. Nicht, um alles selbst zu machen, sondern um bessere Entscheidungen treffen zu können. Es gibt gute kostenlose Webinare, zum Beispiel von SEMrush oder Search Engine Land. Und auf LinkedIn findet man viele interessante Stimmen aus der Branche, teilweise auch direkt von Google. 

10. Was motiviert dich in deiner Arbeit und was möchtest du im SEO-Bereich bei W4 noch bewirken?

Mich motivieren vor allem zwei Dinge. Zum einen das Team. Bei W4 arbeiten so viele Expertinnen und Experten aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Da kann man ständig voneinander lernen. Der Austausch macht Spass und bringt mich fachlich weiter.

Zum anderen ist es die Zusammenarbeit mit spannenden Unternehmen. Ich finde es super interessant, mit ganz unterschiedlichen Branchen und Herausforderungen zu arbeiten. Daraus entstehen oft richtig gute Lösungen.

Für die Zukunft wünsche ich mir einfach, dass das genau so weitergeht. Gute Leute, spannende Projekte und Themen, bei denen man merkt, dass das, was man tut, wirklich etwas bewegt.

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