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Microtargeting: Passgenaue Botschaften


W4 | W4 / April 20, 2018
Microtargeting: Passgenaue Botschaften
8:52

Der U.S.-Wahlkampf ist spätestens seit der Präsidentschaftskandidatur Barack Obamas auch eine Datenschlacht. 2008 waren genauste Erhebungen zu potentiellen Wählerschaften das Zünglein an der Waage: Mit massgeschneiderten Botschaften konnten sie überzeugt werden. Diese Praxis nennt sich Microtargeting. Ist das auch für Unternehmen interessant?

Inhaltsverzeichnis
  1. Was ist Microtargeting im Marketing?
  2. Wie funktioniert Mikrotargeting in der Praxis?
  3. Microtargeting-Daten
  4. Microtargeting ist datenbasiertes Marketing
  5. Best Practices für erfolgreiche Mikrotargeting-Kampagnen
  6. B2B-Marketing
  7. Fazit
  8. Unser Service

Was ist Microtargeting im Marketing?

Microtargeting im Marketing bezieht sich auf die präzise Ausrichtung von Werbebotschaften auf eine spezifische, eng definierte Zielgruppe. Durch die Analyse von individuellen Verhaltensdaten und demografischen Informationen ermöglicht Microtargeting eine maßgeschneiderte Ansprache potenzieller Kunden. Diese hochzielgerichtete Methode optimiert die Effizienz von Marketingkampagnen, da sie gezielt auf die Interessen und Bedürfnisse der Nutzer eingeht, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer positiven Resonanz und Conversion erhöht wird.

Welche Vorteile bietet Microtargeting im Marketing?

Microtargeting im Marketing bietet folgende Vorteile:

  1. Präzise Zielgruppenansprache: Ermöglicht gezielte Werbung für spezifische Demografien.
  2. Effizienzsteigerung: Maximiert das Budget, indem Anzeigen nur an relevante Zielgruppen ausgeliefert werden.
  3. Personalisierte Botschaften: Erlaubt die Anpassung von Inhalten an individuelle Vorlieben und Bedürfnisse.
  4. Höhere Konversionsraten: Verbessert die Wahrscheinlichkeit von Conversions durch gezielte Ansprache.
  5. Verbesserte Kundenbindung: Stärkt die Beziehung zu Kunden durch maßgeschneiderte Kommunikation.
  6. Optimierung von Marketingkampagnen: Durch Analyse von Nutzerverhalten können Offline- und Online-Marketingkampagnen kontinuierlich verbessert werden.

was ist microtargeting

Wie funktioniert Mikrotargeting in der Praxis?

Mikrotargeting nutzt detaillierte Daten, um hochgradig personalisierte Werbebotschaften an spezifische Zielgruppen zu senden. Unternehmen analysieren demografische Merkmale, Interessen, Kaufverhalten und Online-Aktivitäten potenzieller Kunden. Diese Daten ermöglichen es, maßgeschneiderte Kampagnen zu entwickeln, die genau auf die Bedürfnisse und Vorlieben der Zielgruppe abgestimmt sind. Ein gängiges Beispiel ist die Nutzung von Social Media Ads, bei denen Werbeanzeigen nur den Nutzern angezeigt werden, die bestimmte Kriterien erfüllen, wie Alter, Standort oder Interessen.

Eine weitere gängige Strategie ist E-Mail-Marketing, bei dem Unternehmen personalisierte Inhalte an Nutzergruppen versenden, die aufgrund ihres Verhaltens oder ihrer Präferenzen identifiziert wurden. Auch im Retargeting wird Mikrotargeting häufig eingesetzt, um gezielt Nutzer anzusprechen, die eine Website besucht haben, aber keinen Kauf getätigt haben.

Durch diese gezielte Ansprache wird die Relevanz der Botschaften erhöht, was zu höheren Konversionsraten und einer effizienteren Nutzung des Werbebudgets führt.

Microtargeting-Daten

Microtargeting hatte Vorläufer aus der Marketing-Branche. Vorbild stand das Konzept der Marktsegmentierung: Der Gesamtmarkt wird in viele Teilsegmente aufgeteilt, um die jeweiligen Segmente zielgerichtet zu bearbeiten. Je nach Industrie sind hier unterschiedliche Daten wichtig, um diese Einteilung vorzunehmen. Gängige Aspekte sind beispielsweise Alter, Geschlecht, Einkommen, sozialer Status. Im B2B Marketing sind natürlich Fragen nach dem Unternehmen und der Position vorrangig interessant.

>Im Zeitalter von Big Data können Unternehmen mithilfe von Analysen und verschiedenen MarketingTools theoretisch viel detailliertere Informationen über ihre Kunden sammeln. Kehren wir kurz zum Beispiel U.S.-Wahlkampf zurück: In der Politik sind hier neben den oben genannten demografischen Angaben geografische Daten und die Einstellungen gegenüber einer Vielzahl von Themen wichtig (Steuern, Sicherheit, Soziales etc.).

Microtargeting ist datenbasiertes Marketing

Ohne komplexe Datenbanken ist Microtargeting nicht möglich. Daher kommt es auch erst seit der Jahrtausendwende verstärkt zum Einsatz. In diesen Datanbanken wird das Wahlverhalten einzelner Wähler aufgezeichnet (Parteizugehörigkeit, Häufigkeit von Wahlgängen) und mit anderen verfügbaren Daten, die über kommerzielle Anbieter erworben werden, verknüpft. Mithilfe einer Clusteranalyse werden einzelne Wählergruppen identifiziert, die auch geografisch dargestellt werden können. Damit kann relativ sicher prognostiziert werden, zu welcher Partei einzelne Wähler tendieren und welche Themen ihnen wichtig sind. Diese einzelnen Wählergruppen können vielfältig sein und Bezeichnungen wie „umweltbewusste Konservative“ haben.

Auf Grundlage dieser Daten werden mit verschiedenes Kommunikationsmitteln, von Post über E-Mail zu Anrufen, Textnachrichten und Radio-Spots, passgenaue Botschaften ausgeliefert, um für Unterstützung zu werben.

Prinzipiell ist diese Herangehensweise für Unternehmen interessant und wird gewissermassen bereits erfolgreich betrieben. So liefern schon heute Marketing Automation-Tools Daten über das Verhalten einzelner Nutzer, die mithilfe dieser Informationen in Personas segmentiert und mit entsprechenden Inhalten angesprochen werden. Via Lead Scoring wird dann die Wahrscheinlichkeit berechnet, ob ein Lead bereit für einen Kaufabschluss ist. Die Tiefe von Microtargeting ist damit jedoch noch nicht erreicht.

Best Practices für erfolgreiche Mikrotargeting-Kampagnen

Um Mikrotargeting erfolgreich in Ihre Marketingstrategie zu integrieren, sollten Sie diese bewährten Methoden beachten:

  1. Zielgruppen-Segmentierung: Verwenden Sie detaillierte Daten, um Ihre Zielgruppe in spezifische Segmente zu unterteilen. Beispiel: Netflix empfiehlt Inhalte basierend auf dem Sehverhalten jedes Nutzers, was die Bindung steigert.

  2. A/B-Tests von Anzeigen: Testen Sie verschiedene Varianten Ihrer Werbeanzeigen, um herauszufinden, welche Botschaften am besten funktionieren. Beispiel: Coca-Cola nutzt A/B-Tests auf Facebook Ads, um gezielt unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen.

  3. Personalisierte Inhalte: Entwickeln Sie Inhalte, die auf individuelle Vorlieben und Verhalten Ihrer Zielgruppen abgestimmt sind. Beispiel: Amazon liefert Produktempfehlungen basierend auf den Such- und Kaufverläufen der Nutzer und erhöht dadurch die Konversionsraten.

  4. Regelmäßige Datenanalyse und Optimierung: Analysieren Sie kontinuierlich die Performance Ihrer Kampagnen, um sie an aktuelle Markttrends anzupassen und zu optimieren.

Durch die Anwendung dieser Best Practices können Sie sicherstellen, dass Ihre Mikrotargeting-Strategien präzise und wirkungsvoll sind.

B2B-Marketing

Im B2B-Marketing unterscheidet sich Mikrotargeting erheblich vom B2C-Bereich. Hier liegt der Fokus nicht auf Einzelpersonen, sondern auf Unternehmen als Zielgruppe. Statt demografische Daten, wie Alter oder Interessen, zu analysieren, konzentriert sich B2B-Mikrotargeting auf Firmendaten, wie Branche, Unternehmensgröße oder die Position der Entscheidungsträger.

Ein Beispiel ist die Nutzung von LinkedIn Ads, wo Unternehmen gezielt nach Berufsbezeichnungen oder Branchen filtern können, um ihre Werbeanzeigen direkt an relevante Entscheidungsträger zu richten. Zudem sind Inhalte im B2B-Bereich oft komplexer und auf den Mehrwert der Produkte oder Dienstleistungen für Unternehmen ausgerichtet, anstatt auf emotionale Ansprache.

Durch die präzise Ausrichtung auf die richtigen Personen innerhalb einer Organisation und die Bereitstellung relevanter Inhalte kann B2B-Mikrotargeting die Effizienz von Verkaufsprozessen erheblich steigern und qualifizierte Leads generieren.

Fazit

Microtargeting ist für Politik, Vereine und Unternehmen gleichermassen interessant, wenn einzelne Segmente eines sehr grossen Marktes mit den passenden Botschaften versorgt werden sollen. Der Aufwand ist allerdings gross. Nicht nur müssen die verschiedenen Daten erhoben werden, sie müssen auch entsprechend aufbereitet werden. Das braucht nicht nur sehr viel Zeit, sondern auch die richtige Technik zur Datenverarbeitung. Hat man den Markt erst einmal in eine Vielzahl von Zielgruppen segmentiert, müssen schliesslich auch die entsprechenden Kommunikationsmittel erstellt werden.

Unser Service

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Tags: Marketing Automation Analytics

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Sarah Wilhelm
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